Königlich
Kirmes 2014 war der Startschuss für das Regierungsjahr von Heinz II. und Königin Karin Fassbender. Eingeheiratet hat Heinz in eine Familie mit Elfgener Schützentradition. Karin selbts begleitete ihren Onkel Peter Kopp schon 1961 als Königin. Ihr Bruder Hans Georg „Männi“ und Vater Heinz Broich wurde die Ehre des Schützenkönigs auch schon zu Teil. Das heißt aber nicht, dass Heinz dem Schützenwesen fremd sei. Spätestens am Sonntag, seines diesjährigen Schützenfestes, hat man an der Anzahl der Gästevereine gesehen wie stark er im Schützenwesen verwurzelt ist und dies auch im benachbarten Gevenbroich aktiv feiert.
Zunächst aber zu seiner Krönung. Am Freitag nahmen er und Königin Karin die Königswürde von Klaus und Elke entgegen. Die Krönung fand im gewohnt feierlichem Rahmen statt und dieses Jahre erfreulicherweise auch bei relativ aufmerksamen und ruhigem Publikum (im Gegensatz zum letzten Jahr a.d.R). Mit dem traditionellen Hofknix der scheidenden Hofdamen und der anschließenden Abdankungsrede verabschiedeten sich Klaus und Elke, die daraufhin gebührend gefeiert wurden. Heinz überraschte uns danach mit seiner knackigen Antrittsrede, die in ihrer Kürze und Prägnanz punktgenau die Marschrichtung für die nächsten Tage vorgab. Es wäre fast möglich die Rede komplett hier abzudrucken und sie löst wahrscheinlich auch Jürgen Monnissens Antrittsrede als kürzeste in der Vereinsgeschichte ab, aber wir belassen es bei der Kernaussage: „Lasst uns feiern“. Entsprechend reagierte das Publikum mit Anfeuerungsrufen und feierten Heinz und Karin als neues Königspaar. Erwähnenswert bleibt noch der Versprecher unserer werten Bürgermeisterin, die glaubte in Elsen zu Gast zu sein und die karnevalistische Einlage des Diakon Jansen, der mit einer rhetorischen Brücke zum Karneval die Stimmung auflockerte.
Zum Wetter der folgenden Tage bleibt nur eines zu sagen: „königlich“. Herrlichster Sonnenschein bei um die 20°C begleiteten die Festumzüge am Sonntag und Montag. Nur für einen Moment öffneten sich die Schleusen des Himmels für ein kurzes aber heftiges Regenschauer, während der Schützenmesse in St. Georg Elfgen am Samstag. Aber als ob die Gebete erhört wurden, war dieses pünktlich zur Gefallenenehrung wieder vorbei. Neu in diesem Jahr, ein Gebet durch Diakon Jansen an den Denkmalen zur Einleitung der Kranzniederlegung und dem Zapfenstreich.
Dem feierlichen Zapfenstreich und der Oberstparade folgte der Festball mit dem ‚Auftritt der Band Wolkenfrei als Höhepunkt der Samstagabend-Veranstaltung. Wolkenfrei ist eine relative junge Schlager-Band in der Radio und Fernsehwelt, verstanden es aber die heimischen und extra angereisten Gäste in hervorragende Stimmung zu versetzen.
Ein paar Worte zum Frühschoppen mit den Ehrungen durch den BSV und seiner Majestät, die wie jedes Jahr Kern der morgendlichen Veranstaltung waren. Allerdings bot sich für unseren Nachwuchs noch ein weiterer Höhepunkt. Durch zahlreiche Spenden der einzelnen Züge und Gönnern des Vereins konnte Präsident Ulrich Wilms die neue Standarte den Edelknaben übergeben. Für die musikalische Begleitung sorgten die Jägerkapelle Hochneukiruch und das Tambourkorps Heimattreue Elfgen, die durch außergewöhnlich große Anzahl an Musikern, gespielten Märschen und Qualität den Frühschoppen im Vergleich zu vergangenen Jahren aufwerteten.
Jubilare 2014
Der Bürgerschützenverein Elfgen Belmen freut sich jedes Jahr verdiente Mitglieder für ihre Treue auszuzeichnen. In diesem Jahr dürfen wir 6 Jubilare für 10 bis 40 Jahre Vereinszugehörigkeit auszeichnen.
Zugkameradschaft und Freundschaft kann über lange Jahre bestehen. Beweis dafür sind unsere verdienten Mitglieder die wir für mehr als 50 Jahre Vereinstreue ehren dürfen:
Aus dem Jägerzug Immertreu Heinrich Broich und Heinz Sommer sowie Josef Flock, der zuletzt in den Fidele Junge aktiv war und mittlerweile passives Mitglied ist, für 65 Jahre.
Zu 60 Jahren gratulieren wir Franz Burbach, Immertreu, und Hans Müller, Tambourkorps.
Hartmund Zimmermann, Elfgener Jonge, ehren wir für 50 Jahre.
Anekdote – Oberst aus dem Häuschen
Ein außerordentlich gut gelaunter Oberst Paul Bongartz schien Sonntag doch glatt einer plötzlichen Rechts-Links-Schwäche unterlegen zu sein, als er sein Regiment nach der Regimentsabnahme, mit „Rechts um“ in die entgegengesetzte Marschrichtung befehligte. Montag wurde daraus, natürlich mit einem Lächeln versehen, ein „Regiment kehrt“. Paul, woran hat et jelejen?
Thronfolge
Die Suche nach einem Königspaar schien dieses Jahr nicht ganz so spannend zu sein, schließlich hatten sich im Vorfeld Gerüchte verbreitet, dass ein passives Mitglied Interesse an der Königswürde hätte. Aber auch Schützenzüge wurden ins Spiel gebracht, sodass die Neugier nicht auf „ob wir einen haben“ sondern auf „wen wir haben“ gerichtet war. Gegen 22Uhr wurden die Neugier der Zeltbesucher dann auch endlich befriedigt…Ulli Wilms präsentierte: Georg Kopp und Halime Zimmermann!
„Wer? Kennst du den?“ Werden sich die meisten im Rund der Anwesenden gefragt haben. Ja es ist ein passives Mitglied des BSV, aber so viel kann ich sagen, beide fühlen sich heimisch genug und motiviert die Verantwortung als Kronprinzenpaar in unserem Ort zu übernehmen. Sie sind wohnhaft in Elfgn und Georg Kopp pflegt sogar verwandtschaftliche Beziehungen ins alte Elfgen. Man kann also sagen „Ne Elfjer Jong“. Trotz relativer Unbekanntheit wurden beide mit stehenden Ovationen als Kronprinzenpaar begrüßt. Mit Sicherheit ist es eine neue Erfahrung für den, noch relativen jungen BSV Elfgen Belmen, einen Kronprinz ohne Zug vorzustellen, aber in der Geschichte der Vorgängervereine gab es dieses Szenario schon und wir sind uns sicher, dass Georg und Halime den BSV Elfgen Belmen hervorragend repräsentieren werden. Und damit freuen wir uns auf ein tolles Jahr und wünschen Heinz und Karin alles Gute für ihre Regierungszeit und tolle Vorbereitungszeit für Georg und Halime.
Günther „Stinge“ Siccura Gedächtnispokal
Montag ist nicht nur mit Spannung geladen, weil der neue Kronprinnz proklamiert wird, nein, es ist auch Schauplatz bzw Kampfbahn des Biergläsersammelkasten-Wettrutschens, oder kurz, BGSK Wettrutschen. In diesem Jahr wird das Ereignis allerdings von ein bisschen Wehmut begleitet. Leider mussten wir Mitte des Jahres, nach schwerer Krankheit, Abschied von Günter „Stinge“ Siccura nehmen, dem Erfinder des BGSK Wettrutschens. In der Residenz von Thomas und Petra Wachtmeister machte er 2007 den gemeinen BGSK zum ersten Mal zum Sportgerät. In den folgenden Jahren etablierte sich das BGSK Wettrutschen als illustre Abschlussveranstaltung des Klompenballs, zumindest für diejenigen, die auch nach Abschluss der Zeltmusik und des Thekenbetriebs den Weg nach Hause nicht antreten wollten. Seit 2009 nutzen wir die feierliche Atmosphäre und Kulisse des Klompenballs, für diesen ehrenwerten Wettstreit. Günther Siccura und Thomas Helpenstein eröffneten seither die inoffiziellen BGSK Pokalrennen. Dieses Mal blieb es an der Seite von Thomas Helpenstein allerdings leer… Nach einer kurzen Einleitung über die Geschichte des BGSK Wettrutschens und Günthers Verdienste, um den von ihm 2010 gestifteten Pokal, gedachten die Zeltbesucher dem verstorbenen Günther Siccura, respektvoll in einer Schweigeminute, bevor die 5. Wettkämpfe um seinen Pokal eröffnet wurden.
Wie immer bildete sich, im Mittelgang des Festzelts, der „Rutsch-Kanal“, beginnend an der Ausschanktheke bis zur Bühne und links und rechts gesäumt durch die tobende Menge. Thomas heizte die Menge an, die 10 Wettstreiter des diesjährigen Pokals zu begrüßen. Unter ihnen der Titelverteidiger, Christian Linnartz und die Vorjahressieger Lars Peucker und Marvin Fassbender. Als ältester Mitstreiter meldete sich Juppi Pesch, in Vertretung für Günther Siccura. Thomas Helpenstein meldete ebenfalls einen Lauf, außer Konkurrenz an, wie es auch Günther in den Vorjahren pflegte. Eröffnet wurde der Wettkampf traditionell durch den Titelverteidiger, der mit seinem ersten Versuch gleich eine respektable Weite vorgab. Nach jeweils 2 Versuchen der Mitstreiter war dann klar, dass gleich der erste Versuch von Christian Linnartz die größte Weite markierte und wieder zum Sieg reichte. Knapp dahinter, als zweiter Lars Peucker. Einen herzlichen Glückwunsch an Christian Linnartz und ein Wiedersehen im nächsten Jahr.